Abweichungen bezüglich Jesus Christus

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Von den Abweichungen bezüglich Jesus Christus, die Herr Yang lehrt, sind zwei besonders hervorzuheben. Die erste bezieht sich auf den Glauben an Jesus Christus als Grundlage zur Rettung und die zweite auf das Wesen der Menschwerdung.

1. Jesus ist nicht die Grundlage der Rettung

Auf der Suche nach dem letztgültigen universalen Gesetz kam Herr Yang zu dem Schluss, dass die Tatsache, ob jemand im Licht wandelt, darüber entscheidet wo er vor Gott steht. Bezogen auf 1.Johannes, der lehrt, dass Gott Licht ist und dass wir im Licht wandeln sollen, postuliert Herr Yang, dass Gott uns am Ende danach richtet, ob wir im Licht gewandelt sind. Er geht sogar so weit, die zentrale Aussage des christlichen Glaubens, dass der Glaube an Jesus der Weg zur Rettung ist, aufzuheben, weil es nicht sein könne, dass Gott uns danach richten würde, ob wir an Christus geglaubt haben.

Herr Yang hat die Botschaft des Kreuzes im Namen vom Leben im Licht eindeutig abgeschafft. Johannes‘ Ermahnungen an die Gläubigen in seinem Brief widersprechen keineswegs dem Glauben an Jesus Christus. Im Licht wandeln setzt voraus, dass unsere Sünden durch das Blut Jesu abgewaschen worden sind (1.Jh 1,1-2,2). Es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden (Apg 4,12). Zu behaupten, dass die Rettung auf unseren Taten beruhe, macht den Tod Jesu sinnlos (vgl. Gal 2,21). Eine solch starke Abweichung vom Evangelium Jesu und von unserem allgemein anerkannten Glauben muss zurückgewiesen werden. [Zurück zum Anfang]

2. Jesus ist in Fleisch und Blut nicht den Kindern Gottes gleich gewesen

Herr Yang sagt, die Gemeinde irre sich wenn sie glaubt, dass Jesus in gleicher Substanz wie wir Fleisch wurde. Er führt aus, dass Jesu Fleischwerdung unserem Fleisch nur ähnlich ist.

Er zitiert dazu Bibelstellen, die von Jesu Göttlichkeit und von seinem himmlischen Ursprung sprechen, um zu belegen, dass Jesu Fleisch anders ist als unseres. Er behauptet, dass Jesus eine andere menschliche Natur hatte als der Rest der Menschheit.

In der Kirchengeschichte hatten sich viele mit der Frage auseinandergesetzt, wie Gott das Fleisch des sündigen Menschen annehmen konnte. Irrlehren wie der Doketismus oder die Gnostik waren allesamt Versuche, die Heiligkeit Gottes zu betonen. Sie betrachteten das Fleisch als von Natur aus böse und bestritten, dass Jesus Fleisch geworden war. Wenn man jedoch sagt, dass Jesus nicht wirklich Fleisch geworden sei, widerspricht man damit der Bibel.

Herr Yang leugnet nicht, dass Jesus Fleisch geworden ist. Jedoch seine Lehre, dass Jesus nur so aussah, als ob er Fleisch wie wir wäre, widerspricht sehr wesentlich unserem Glauben, dass Jesus Christus das Wort ist, das Fleisch wurde. Die Bibel schreibt klar, dass das Wort „Fleisch wurde und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit“ (Jh1,14) und dass Gott im Fleisch „offenbart“ ist (1.Tim 3,16). Johannes erinnert die Gläubigen in seinem Brief: „Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.“ (2.Jh 7) Die Tatsache, dass Jesus Fleisch wurde, war zentral für den Glauben, den die Apostel verkündigten und ist bis heute ein Unterscheidungsmerkmal für das Erkennen des Antichrist.

Die Bibel benutzt das Wort „Fleisch“ (σάρξ, sarx) sowohl für das Fleisch Jesu als auch für unser Fleisch. Sie macht keinen Unterschied zwischen zwei verschiedenen Arten von „Fleisch“. Eigentlich unterstreicht die Bibel sogar die Gleichheit von Jesu Fleisch und Blut mit unserem: „Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er’s gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel“  (Hebr 2,14, Hervorhebung vom Autor). Dies besagt, dass Jesus Fleisch und Blut angenommen hat, genau gleich wie es Gottes Kinder haben. Es ist entscheidend, dass der Erlöser der Menschheit das gleiche Fleisch und Blut angenommen hat wie die, die er retten will. Indem er die gleichen Versuchungen und Prüfungen durchlitt wie wir und an unserer statt starb, konnte Christus den Bösen zerstören und die erretten, die versucht und geprüft werden.

Die Bibel sagt auch nicht, dass Jesu Menschsein anders ist als unseres. Paulus benutzt zweimal den Ausdruck „Mensch“ oder „menschliches Wesen“ (ἄνθρωπος, anthrōpos), wenn er von unserm Retter spricht: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus,“ (1.Tim 2,5) „… Denn wenn durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind, um wie viel mehr ist Gottes Gnade und Gabe den Vielen überreich zuteil geworden durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus.“ (Rö 5,15). In beiden Versen ist die Tatsache, dass Jesus Christus ein Mensch war, wesentlich für sein Geschenk der Rettung. Nichts weist darauf hin, dass Jesu Menschsein anders sei. Jesu Göttlichkeit ist überhaupt kein Widerspruch dazu, dass Jesus tatsächlich ein wirklicher Mensch gewesen ist.

Als Paulus die Gläubigen ermahnte, ebenso demütig zu sein wie Jesus, sagte er: Jesus hat „sich selbst entäußert und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt“ (Phil 2,7). Knechtsgestalt annehmen und den Menschen gleich sein bedeutet nicht, dass Jesus nur der äußerlichen Erscheinung nach ein Knecht oder Mensch gewesen wäre, er sich nur verkleidet hätte. Im gleichen Satz steht, dass Christus in göttlicher Gestalt war (Phil 2,6). Das meint ja auch nicht, dass Christus nur der Erscheinung nach Gott gewesen wäre und nicht wirklich Gott. Daher beschreibt das Knechtsgestalt annehmen und den Menschen gleich werden die Art und Weise, wie Christus sich entäußert hat. Während er Gott gleich war, demütigte er sich selbst und nahm den niedrigeren Status eines Menschen und Knechtes an.

Wenn die Bibel davon spricht, dass Jesus im Fleisch war, dürfen wir dieses „fleischlich“ nicht als von Natur aus sündig missverstehen. Der Römerbrief beschreibt ihn „… von seinem Sohn Jesus Christus, unserm Herrn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch und nach dem Geist, der heiligt, eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft durch die Auferstehung von den Toten.“ (Rö 1,3.4). Menschlich gesehen ist Jesus ein Nachkomme Davids. Aber geistlich gesehen wurde er als Sohn Gottes eingesetzt. „Fleisch“ hier bezieht sich auf ein Menschsein ohne Sünde. Ähnlich spricht der Hebräerbrief von Jesu Bitten und Flehen „in den Tagen seines irdischen Lebens“ (Hebr 5,7). Es ist hier kein Hinweis auf Sünde in der Verwendung des Begriffes „Fleisch“.  Vielmehr musste Jesus Gehorsam lernen als Sohn durch Beten und Flehen, denn er war im Fleisch und teilte mit uns das Menschsein.

Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit“ (Hebr 4,15a). Herr Yang argumentiert, dass Gott es nicht nötig hat, Mensch zu werden wie wir, um mit uns leiden zu können. „Mitleiden“ jedoch hat hier im Hebräerbrief viel damit zu tun, dass Jesus Fleisch geworden war (Hebr 2,17.18; 5,7-10). Mitgefühl ist nicht nur ein Gefühl des Mitleids. Wörtlich bedeutet das Wort „zusammen leiden mit“. Indem er gleich Fleisch wurde wie wir, war es Jesus möglich, die gleichen Schwachheiten wie wir zu erfahren und zu erleiden.

Was Jesus von uns unterscheidet ist nicht, dass er in einem anderen Fleisch lebte, sondern die Tatsache, dass er „…versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde“ (Hebr 4,15b, Hervorhebung vom Autor). Er überwand die Schwachheit des Fleisches und war Gott gehorsam bis in den Tod. Paulus schreibt: „Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen…“ (Rö 8,3a). Die „Gestalt des sündigen Fleisches“ hier darf nicht mit dem „wurde Fleisch“ verwechselt werden oder nur als eine Erscheinung des Fleisches betrachtet werden. Vielmehr sagt er, dass Jesus im Fleisch war, gleich wie sündige Menschen. Der letzte Teil des Verses unterstreicht, dass Jesus wirklich im Fleisch war, denn er „… verdammte die Sünde im Fleisch“ (Rö 8,3b).

Jesus, das unschuldige und unbefleckte Lamm, war sündlos (1.Petr 1,19; vgl. Hebr 9,14). Er gab sich als vollkommenes Opfer für unsere Sünden, indem er sie an seinem Leibe hinaufgetragen hat auf das Kreuz  (1.Petr 2,24; Hebr 9,28; 10,10). Um unseretwillen hat er den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt (2.Kor 5,21). Christus hat einmal für alle gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe. Er wurde nach dem Fleisch getötet, aber lebendig gemacht nach dem Geist (1.Petr 3,18). Er hat für alle den Tod erlitten und geschmeckt (Hebr 2,9). Aber Gott hat ihn, den Einen, nicht dem Tod überlassen und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen, sondern er hat ihn von den Toten auferweckt. (Apg 2,27.31; 13,30-37). Jesu Leib verweste nicht deshalb, weil er unverweslich geboren wäre, sondern weil Gott ihn von den Toten auferweckte. Wenn der Geist, der Jesus von den Toten auferweckte, in uns wohnt, wird er, der Christus von den Toten auferweckte auch unserem sterblichen Leib Leben geben durch den Geist, der in uns wohnt (Rö 8,11). [Zurück zum Anfang]