Exkurs: Nehmt euch in Acht vor einem verfälschten Evangelium

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Eine der größten Bedrohungen der frühen Kirche war das Aufkommen von Irrlehren. Es gibt wenig Dinge, die so zerstörerisch für den Glauben sind wie von der gesunden Lehre abweichende Lehren und Behauptungen. Daher nimmt der Satan diese mächtige Waffe und benutzt Einzelne, die stolz sind oder ihren eigenen Begierden nachgeben, um falsche Lehren zu verbreiten. Auf den Seiten des Neuen Testaments lesen wir, dass die Apostel die Gläubigen wiederholt vor den Lehren, die vom Glauben abbringen, warnten.

Satan ist Meister im sich Verstellen und Betrügen. Er ist bekannt als der, der die ganze Welt verführt (Off 12,9). Seine Boten verkleiden sich als Engel des Lichts und der Gerechtigkeit. Insofern sind die Werke Satans schwer als solche zu erkennen. Paulus warnt die Gläubigen in Korinth vor den falschen Aposteln, betrügerischen Arbeitern, die sich als Apostel Christi verstellt haben (2.Kor 11,13). Er sagt: „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.“ (2.Kor 11,14.15) Auch Jesus warnte uns in der Bergpredigt vor dem irreführenden Wesen der falschen Propheten: „Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.“ (Mt 7,15). Als Jesus von der Zeichen der Endzeit sprach, prophezeite er auch, dass viele falsche Propheten in Jesu Namen kommen und viele verführen werden. (Mt 24,4.5.11.24). Selbst in so frühen Zeiten wie zu Zeiten der Apostel haben sich gottlose Menschen in die Gemeinde eingeschlichen und missbrauchen die Gnade Gottes und verleugnen ihn (Judas 3.4). Paulus schreibt in seinem Brief an die Thessalonicher, dass die Bösen in der Macht des Satans auftreten und die verführen werden, die die Wahrheit nicht angenommen hatten und nicht glaubten, dass sie gerettet werden. Gott wird solchen sogar die Macht der Verführung senden, dass sie der Lüge glauben. (2.Thess 2,9-12). In dem Brief, den Paulus an Timotheus schrieb, sagt er auch voraus, dass in den letzten Zeiten manche vom Glauben abfallen werden „… und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen“ (1.Tim 4,1) werden. „Mit den bösen Menschen aber und Betrügern wird’s je länger, desto ärger: Sie verführen und werden verführt.“ (2.Tim 3,13). In der Offenbarung sah das Tier, das aus der Erde aufstieg, aus wie ein Lamm und es kann große Zeichen tun zu die verführen, die auf Erden sind (Offb 13,11-14).

Von Anfang der Menschheitsgeschichte an hat Satan durch Worte verführt. Er widerspricht dem Wort Gottes nicht direkt, aber reißt es aus dem Zusammenhang und ändert es so, dass Zweifel und Verwirrung entstehen. Das ist das Wesen der falschen Lehren. Die listige Schlange verführte Eva durch Zweideutigkeit. Sie fragte: „Sollte Gott gesagt haben?“ und änderte das Wort Gottes geringfügig, indem sie Eva versprach: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ (1.Mose 3,1-4). Als der Satan Jesus versuchte, zitierte er sogar das Wort Gottes, aber verfälschte seine Anwendung (Mt 4,6). Zahlreiche Propheten sind im Volk Israel aufgestanden und haben Lügen und falsche Prophezeiungen verkündet. (siehe Jer 28,1-7; Hes 13,1-23; Mi 2,11; 4.Mose 31,16). Ähnlich war es auch in der neutestamentlichen Gemeinde: das Werk des Satans kam in Gestalt von verführerischen Lehren zu der Gemeinde. Paulus rüttelte die Ältesten in Ephesus wach, „Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen.“ (Apg 20,30) Auch Petrus sagte voraus, dass falsche Lehrer kommen werden, die Irrlehren predigen werden, die schwer als solche zu erkennen sind, „ Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen ein schnelles Verderben.“ (2.Petr 2,1). Schon zu Zeiten von Paulus hatte die Gemeinde den Einfluss von irreführenden Botschaften erfahren. So schrieb Paulus an Timotheus: „Halte dich fern von ungeistlichem losem Geschwätz; denn es führt mehr und mehr zu ungöttlichem Wesen, und ihr Wort frisst um sich wie der Krebs. Unter ihnen sind Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und bringen einige vom Glauben ab.“ (2.Tim 2,16-18). In seiner Botschaft an die Gemeinden in der Offenbarung, warnte der Herr sehr entschieden vor den Lehren des Bileam, der Nikolaiten und Isebels und forderte die Gemeinde auf, Buße zu tun (Off 2,14.15.20).

Im Kampf gegen den zerstörerischen Einfluss der falschen Lehren, die einige Gläubige vom Glauben abgebracht haben, offenbart Paulus das irreführende Wesen solcher Lehren.  Die Gläubigen von Galatien hatten sich einem anderen Evangelium zugewandt. Mit anderen Worten: dieses Evangelium erschien wie das Evangelium, wie die gute Nachricht von der Rettung. Aber für Paulus gab es nur ein Evangelium und er würde kein „anderes Evangelium“ dulden. In Wirklichkeit wollten die, die die falschen Lehren verkündeten, das Evangelium verkehren (Gal 1,6-9). Die Bedeutung von „verkehren“ ist „verfälschen“ oder „ändern“. Was die Gläubigen abbrachte, war nicht eine direkter Widerspruch zur Botschaft der Rettung, sondern vielmehr eine veränderte Version davon. Ein so verdrehtes Evangelium, lässt seine Nachfolger aus der Gnade Christi fallen. Deswegen sprach Paulus so vehement einen Fluch gegen all jene aus, die ein anderes Evangelium predigten, als was den Gläubigen schon gepredigt worden war. Die Gemeinde in Korinth schien in ähnlicher Weise von Irrlehren, die wie das Evangelium aussahen, geplagt worden zu sein. Die Botschafter des Satans waren gekommen, um einen „anderen Jesus“, einen „anderen Geist“  und ein „anderes Evangelium“ zu verkündigen, als was sie vorher angenommen hatten. Diese neuen Lehren schienen dem wahren Evangelium so ähnlich zu sein, dass manche Gläubigen sich sehr leicht vom ursprünglichen Glauben abbringen ließen. Jedoch waren sie grundsätzlich anders und falsch.

Als Gläubige der wahren Gemeinde müssen wir das typische Vorgehen des Bösen erkennen, einschließlich irreführender Lehren und Werke, die darauf abzielen, den Glauben, der uns ein für alle Mal anvertraut worden ist, zu verändern. Lasst uns wachsam sein im Gebet und die ganze Rüstung Gottes anlegen, sodass wir fest stehen (Lk 21,36; Eph 6,10-18; 1.Petr 5,8-10). Lasst uns Wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. (2.Petr 3,17.18; vgl. Eph 4,11-16). Lasst uns bleiben in der Liebe Gottes, uns auferbauen auf unseren allerheiligsten Glauben, beten im Heiligen Geist und auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus warten, die zum ewigen Leben führt (1.Petr 5,20.21).