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Herr Yang stellt die Autorität der Bibel wiederholt in Frage. Indem er das tut, lehnt er das geschriebene Wort Gottes in seinem Kern ab.
1. Die neutestamentlichen Schriften sind keine Heilige Schrift
Die Wahre Jesus Gemeinde glaubt, dass die Heilige Schrift, bestehend aus dem Alten und dem Neuen Testament, von Gott inspiriert ist. Herr Yang jedoch betrachtet das Neue Testament nicht als Heilige Schrift. Er führt aus, dass Paulus nur vom Alten Testament sprach, als er schrieb, dass alle Schrift von Gott eingegeben sei. Er lehrt, dass das Neue Testament nicht Gottes Wort ist, sondern dem Alten Testament an vielen Stellen widerspricht. Er nimmt Jesu Lehren in der Bergpredigt als Beispiel dafür, wie Jesus dem Wort Gottes vieles hinzugefügt bzw. weggenommen hat.
Obwohl er oft Abschnitte des Neuen Testaments seiner eigenen Lehre zugrunde legt, behauptet Herr Yang, dass das Verständnis des Neuen Testamentes der Gemeinde auf den Entscheidungen der römisch-katholischen Kirche beruhe. Nach Herr Yang waren die Schriften der Apostel als persönliche Briefe gemeint, nicht als Heilige Schriften und die meisten Gläubigen der frühen Kirche hätten keinen Zugang zu den Evangelien gehabt. Er betrachtet die 27 neutestamentlichen Bücher als Zusätze und Revisionen von Gottes Wort und betrachtet sie nicht als Bücher mit göttlicher Autorität. Er zitiert Gottes Verheißung, dass Er sein Gesetz in das Herz der Menschen schreiben würde und schließt daraus, dass Gottes Wort nicht das ist, was auf Papier geschrieben ist und dass es eigentlich keinen Maßstab gibt, an dem sich alle orientieren könnten.
In Wirklichkeit hatten die frühen Christen die Bücher des Neuen Testaments lange vor dem Konzil von Chalcedon, das die Kanonbildung 451 n.Chr. bestätigte, anerkannt. Die Worte und Taten unseres Herrn waren den Gläubigen des 1. Jahrhunderts bekannt, obwohl schriftliche Zeugnisse, wie sie in den Evangelien zu finden sind, nicht Vielen zugänglich waren (vgl. Lk 24,18.19; Apg 2,22). Paulus ging davon aus, dass seine Briefe reihum in die Gemeinden gebracht und dort vorgelesen wurden (vgl. Kol 4,16). Petrus, der über die Eingebung der Heiligen Schrift schrieb, betrachtete Paulus‘ Briefe als „Schriften“ (2.Petr 3,16). Das heißt die Autorität des Neuen Testaments wurde schon früh anerkannt, sogar noch vor dem Tod der Apostel.
Die Apostel waren Augenzeugen Jesu und die meisten von ihnen sind ihm persönlich nachgefolgt (vgl. Apg 1,22). Die Lehren, die sie predigten und niederschrieben, hatten sie direkt von ihm erhalten (vgl. 1.Kor 11,23; 2.Petr 1,16). Die neutestamentlichen Bücher konzentrieren sich auf Christus und wurden durch die Jünger geschrieben und weitergegeben als Worte des ewigen Lebens (vgl. Jh 20,31; Apg 5,20; Hebr 2,3; 1.Jh 1,1.2). Wer die Autorität des Neuen Testaments in Frage stellt, der stellt auch das Wort des Lebens, das Wort unseres Retters, in Frage. Ohne die Schriften des Neuen Testaments jedoch hätte unser ganzer christlicher Glaube kein Fundament. [Zurück zum Anfang]
2. Die Autorität der Heiligen Schrift gilt nicht uneingeschränkt
Herr Yang bestreitet nicht nur die göttliche Autorität des Neuen Testaments, sondern er fängt jetzt auch an, die Bedeutung der gesamten Bibel in Frage zu stellen. Er behauptet, dass Glaube nicht auf geschriebenen Worten oder Dogmen beruht, da ja auch die Heiligen der ersten Tage nicht das geschriebene Wort Gottes hatten und lasen, wohingegen wir, die wir die Bibel heute lesen müssen, wir sie nicht einmal verstehen. Er glaubt, dass Glaube in einem mentalen Bild oder einem Moment der Inspiration gefasst werden kann. Er fordert seine Hörer dazu auf, nach Dingen zu suchen, die über das geschriebene Wort der Schrift hinausgehen.
Auf den ersten Blick scheint Herr Yang Recht zu haben, wenn er sagt, dass sich der Glaube nicht auf Buchstaben beschränken sollte. Aber in Gesprächen wird deutlich, dass er letztlich darauf abzielt, die Grundlagen des Glaubens der Wahren Jesus Gemeinde zu erschüttern. Indem er die Bedeutung des geschriebenen Wortes der Bibel in Frage stellt, versucht er, die Grundlagen unseres Glaubens zu untergraben. Ohne die Bibel als Maßstab würde der Glaube keine Grundlage haben, sondern wäre je abhängig von jemandes eigenen Vorstellungen und Ideen.
Ironischerweise zitiert Herr Yang Geschichten aus der Bibel, um seinen Standpunkt zu veranschaulichen, obwohl er im gleichen Atemzug sagt, dass wir nicht zu viele geschriebene Worte brauchen. Mit anderen Worten: er pickt sich aus der Bibel das heraus und erklärt das für wichtig, was seine eigenen Anschauungen unterstützt. Aber wenn Worte der Bibel seinen Gedanken widersprechen, dann werden sie als „nur Briefe“ abgetan.
In 2.Korinther schreibt Paulus, dass der neue Bund nicht ein Bund des Buchstabens ist, sondern des Geistes. „Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (2.Kor 3,6). Aus dem Kontext dieses Verses geht hervor, dass Paulus nicht das geschriebene Wort der Heiligen Schrift verwirft. Vielmehr möchte er betonen, dass wir uns von Herzen Gott zuwenden und annehmen müssen, was die Schrift über Christus sagt (2.Kor 3,16.17). Wenn jemand sich nur an den in Stein gemeißelten Buchstaben des Gesetzes hält, aber nicht Christus im Geist annimmt, ist sein Herz immer noch verhüllt und er kann das Leben nicht sehen. Nirgends finden wir einen Hinweis darauf, dass Paulus vorschlägt, wir sollten das geschriebene Wort der Heiligen Schrift auf die Seite legen.
Der Herr Jesus und die Apostel begegneten der Schrift mit größter Wertschätzung. Als Jesus vom Teufel versucht wurde, widerstand er dieser Versuchung, indem er das Wort der Schrift zitierte, und sagte: „es steht geschrieben…“ (Mt 4,1-11). Er machte geltend, dass die Schrift ihn bezeugte (Jh 5,39). Nach seiner Auferstehung schalt er die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus wegen ihres Unglaubens und sagte: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!“ (Lk 24,25). Er erklärte ihnen dann, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war, beginnend mit Mose und allen Propheten (Lk 24,27). Als er seinen Jüngern ein anderes Mal erschien, sprach er davon, dass alles erfüllt werden musste, was von ihm in den Schriften geschrieben steht: „Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.“ (Lk 24,44). Das Gesetz Mose, die Propheten und die Psalmen zusammen machen die ganze Schrift des Alten Testaments aus. Jesus bezog sich nicht auf die Erfüllung vager, allgemeiner Ideen über Christus. Vielmehr muss alles, was in der Schrift über Jesus gesagt ist, erfüllt werden.
Paulus schrieb Timotheus über die entscheidende Bedeutung der Heiligen Schrift: „und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ (2.Tim 3,15.16). In manchen anderen Übersetzungen wird „Heilige Schrift“ wörtlicher mit „Heiliges Geschriebenes“ angegeben. Ohne Geschriebenes gäbe es keine Schrift. Alle Worte der Bibel sind heilig. Sie sind von Gott inspiriert und machen uns weise, was die Rettung betrifft. Die Bedeutung des geschriebenen Wortes der Bibel abzutun ist gleichbedeutend mit Gott und sein Wort abzulehnen. Einen Rettungsweg außerhalb des geschriebenen Wortes der Bibel zu suchen, bringt denjenigen nur noch weiter weg von Gott. Die Schrift muss die letzte Autorität und der letzte Maßstab sein, an dem wir unseren Glauben und unsere Beziehung zu Gott messen. [Zurück zum Anfang]